14.03.2025rss_feed

Wohnungsbauprojekt im Rosenfeld

Plan Rosenfeld
© Benjamin Westhoff

Die Stadt Bonn plant auf einem der wenigen eigenen Grundstücken ein größeres Wohnungsbauvorhaben mit ca. 800 Wohnungen. Auf einer Bürgerversammlung wurde der Siegerentwurf unter großer Beteiligung der Buschdorfer Bevölkerung vorgestellt. Um die Sichtweise des Mieterbundes darzustellen, nach unser Ehrenvorsitzender Bernhard von Grünberg an der Bürgerversammlung teil. Bonn braucht mindestens 15.000 neue Wohnungen in den nächsten 20 Jahren. Falls zu wenig gebaut wird, steigen die Mieten immer weiter. Menschen mit mittleren und unteren Einkommen werden sich dann keine Wohnungen in Bonn mehr leisten können. Das bedeutet, dass zum Beispiel Pflegepersonal, Busfahrer und Menschen, die nicht so gut verdienen wegziehen müssen.

Deswegen ist der Beschluss der Stadt sinnvoll, dass bei neuen Bebauungsplänen und bei Veränderungen 50% öffentlich geförderte Wohnungen gebaut werden müssen. Die Hälfte der Bonnerinnen und Bonner haben einen Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein.

Das Projekt Im Rosenfeld hat große Vorteile gegenüber anderen Bauprojekten.

Bernhard von Grünberg: Es hat eine unmittelbare Anbindung an die S-Bahnhaltestelle Buschdorf und demnächst hoffentlich auch an die Straßenbahn der Linie 61. Die Anlage hat viel Grün und größere Freiflächen, damit das Regenwasser versickern kann und ein positives Klima entstehen kann. Auf diesen Flächen können die Mieter auch Gärten anlegen. Unabhängig davon, dass die Siedlung neben dem sogenannten Grünen C liegt, einer Freifläche, die den Bonner Norden insgesamt umschließt. Die Wohnanlage soll auch möglichst verkehrsberuhigt sein. Autos, Fahrräder und Car-Sharing sollen nicht in Tiefgaragen verschwinden, sondern in einer Hochgarage geparkt werden können. Wenn der Bedarf zum Teil nicht mehr gegeben ist, könnten diese Flächen wiederrum in Wohnungen umgewandelt werden.

Viele Anwohner befürchten bisher, dass die Ansiedlung so vieler neuer Menschen zu Verhältnissen führen könnte, wie sie leider in Tannenbusch vorkommen.

Bernhard von Grünberg: Das Bauprojekt ist überhaut nicht vergleichbar mit der Situation in Tannenbusch. Dort sind die Probleme entstanden, weil die früheren Bundesdarlehenswohnungen verkauft wurden an Heuschrecken, die überzogene Gewinne erzielen wollen durch Vernachlässigungen bei den Entstandhaltungen , durch Personalabbau und ständig steigenden Mieten. Kurz nach Übernahme durch die Heuschrecken wurde vom Vermieter vor allem dafür gesorgt, dass kein Leerstand vorhanden ist, ohne jedoch auf die soziale Zusammensetzung der Mieter zu achten. Durch die Personalreduzierung fehlte es dann oft zusätzlich z.B. an Hauswartung, die für die Pflege der Anlagen normalerweise verantwortlich sind.

Den Buschdorfern sagte er, dass das Wohngebiet für sie auch erhebliche Vorteile habe, weil sie zum Beispiel im Alter dort einziehen können, wenn sie eine kleinere Wohnung in ihrem gewohnten Umfeld suchen. Auch Kinder und Verwandte haben in der Nähe eine Chance, eine Wohnung zu finden.

Zu hoffen ist auch, dass dort Einrichtungen geschaffen werden, die der Allgemeinheit dienen, wie zum Beispiel Begegnungscafes, kleinere Läden ect.

Das Rosenfeld ist daher eine große Chance für viele Wohnungssuchende aus Bonn aber besonders auch für die Bürgerinnen und Bürger aus Buschdorf.

Foto: Benjamin Westhoff