30.11.2011rss_feed

Unsoziale Energiewende

Die Energiewende trifft vor allem Mieter mit kleinen Einkommen und Renten. Nach der energetischen Modernisierung von Mietwohnungen können 11 % der Kosten pro Jahr auf die Miete umgelegt werden - das heißt, bei einer Investition von 20.000 Euro kann der Vermieter die Miete um monatlich 183 Euro anheben. Es ist durch wissenschaftliche Institute aber auch durch unsere Erfahrung festgestellt worden, dass die durchschnittlichen Modernisierungskosten zu Mieterhöhungen von 2,50 Euro/qm monatlich führen. Der Energiekostensparvorteil liegt aber allenfalls bei 50 ct/qm monatlich.

Mieterhöhungen von mehr als 2 Euro/qm führen aber bei vielen Mietern dazu, dass sie sich die Wohnung dann nicht mehr leisten können und ausziehen müssen. Im Ruhrgebiet, bei einem einigermaßen ausgegelichenen Wohnungsmarkt modernisieren Vermieter ihre Wohnungen häufig nicht, weil sie Angst haben, dass die Mieter dann ausziehen und die Wohnungen dann leer stehen. In der Rheinschiene verzichten Vermieter häufig auf die Modernisierung, wenn sie die Miete auch ohne Modernisierung entsprechend anheben können.

Die Energiesparziele der Bundesregierung sind daher kaum erreichbar, wenn nicht zusätzliche Subventionen zur Verfügung gestellt werden. Die Bundesregierung hat aber gerade die Fördermittel für die energetische Modernisierung drastisch gekürzt.

Bernhard von Grünberg: Wir schlagen daher vor, die Kosten der Modernisierung zu dritteln. Ein Drittel sollte die öffentliche Hand zahlen, um die Energiesparziele zu erreichen. Ein Drittel sollte der Vermieter übernehme, um seine Wohnung langfristig vermietbar zu halten und ein Drittel sollte der Mieter übernehmen, der günstigere Heizkosten hat und eine besser ausgestattete Wohnung.

 

 

Den ganzen Bericht können Sie unter Westpol sehen.