Endlich: Mehr Sozialwohnungen in der Bonner Innenstadt
Der Deutsche Mieterbund Bonn begrüßt die Entscheidung vom 30.8.2017 des Ausschusses für Soziales und Wohnen der Stadt Bonn auf dem Gelände der ehemaligen Poliklinik in der Wilhelmstraße 100% öffentlich geförderte Wohnungen zu errichten.
Vorsitzender Bernhard von Grünberg: Wenn in der Innenstadt gebaut wird, so sind dies in der Regel teure frei finanzierte Miet- oder Eigentumswohnungen. Die Entscheidung zur Wilhelmstraße macht deutlich, dass auch in den Innenstädten Menschen mit durchschnittlichen Einkommen eine Perspektive haben. Deswegen bedeutet dies auch eine Entscheidung gegen die Gentrifizierung der Innenstadt und der stadtnahen Bezirke.
Diese Entscheidung ist auch von großem Vorteil für die Stadt insgesamt. Der günstige Erwerb der ehemaligen Poliklinik vom Bau- und Liegenschaftsamt des Landes NRW war nur möglich, wenn die Stadt das Objekt für die eigene Wohnungsbaugesellschaft Vebowag erwirbt.
Alle anderen Investoren hätten sich einem Bieterwettbewerb stellen müssen, was bei dieser attraktiven Wohnlage zu erheblich höheren Grundstückskosten geführt hätte.
Zu hoffen ist, dass die Bebauungsplanung jetzt auch kurzfristig durchgeführt wird, denn enttäuschend war, dass das Planungsamt gestern in der Sitzung noch immer keinen endgültigen Vorschlag für die Bebauung vorgelegt hat.
Erfreulich ist, dass wohl offensichtlich auch das Planungsamt inzwischen die Meinung vertritt, dass auch der Bereich in der Nähe der Drogentherapieeinrichtung, die an derselben Stelle verbleiben soll, mit Wohnungen bebaut werden kann.
Bernhard von Grünberg: Der Deutsche Mieterbund Bonn hofft auch, dass auf dem Gelände des ehemaligen Studentenwohnheims an der Beethovenhalle öffentlich geförderter Wohnungsbau realisiert werden kann. Auch dieser Standort sollte nicht nur für Luxuswohnungen vorbehalten sein.